Jurysitzungen »Artist/Designer in Lab«

Im Ideenwettbewerb »Designer in Lab 2023« des Fraunhofer-Netzwerks »Wissenschaft, Kunst und Design« gab es sieben Gewinnerprojekte. Zu diesem Ergebnis gelangte eine interdisziplinäre Jury, die am 6. März 2023 tagte. In der Ausschreibungsrunde standen insgesamt 60.000 € zur Mittelvergabe zur Verfügung. Die Projekte wurden in einem Umfang von 5.000 – 10.000 € finanziert. 

Produktdesign aus vom Borkenkäfer befallenem Holz, die Erkundung eines neurowissenschaftlichen Bewertungssystems für einen Design Award, eine adaptierungsfähige Stabilisierungsorthese für das Sprunggelenk, veganes Leder aus den Pressrückständen der Saftproduktion, ein Projekt zur empathischen Mensch-KI-Interaktionsgestaltung, eine designerische Modellpraxis als Methode zur Forschung an Zielkonflikten sowie ein BH-Design mit Einsatz von spezieller Stricktechnologie sind die diesjährigen Projekte bei »Designer in Lab«.

Die Zusammensetzung der Jury war wie folgt:

  • Prof. Welf-Guntram Drossel – Sprecher des Netzwerks »Wissenschaft, Kunst und Design«
  • Prof. Jens Krzywinski – Sprecher des Netzwerks »Wissenschaft, Kunst und Design«
  • Ingrid Breitenberger – Abteilungsleitung Fraunhofer Bürger*innenformate
  • Efrat Friedland – Industriedesignerin, Gründerin von »materialscout« / Mitbegründerin »Positive Plastics«
  • Nina Ruthe – Produktdesignerin, Gründerin »DESIGN STUDIO NIRUK«

Das Netzwerk »Wissenschaft, Kunst und Design« freute sich ganz besonders, dass Efrat Friedland und Nina Ruthe die Jury des diesjährigen Ideenwett-bewerbs »Designer in Lab« durch ihre Expertise bereicherten.

© Daniel Schvarcz
Efrat Friedland

Efrat Friedland

Als ausgebildete Industriedesignerin mit einer großen Leidenschaft für Materialien ist Efrat Friedland die Gründerin von »materialscout«, einer in München ansässigen Beratungsfirma, die marktführende Unternehmen dabei unterstützt durch kreative, wettbewerbsfähige und nachhaltige Implementierung von Materialien und Technologien Mehrwerte zu schaffen. Mit dem Fokus auf Konsumtrends, Materialbeschaffung, Verarbeitung, Implementierung, emotionaler Bindung und Endnutzung mit einem zirkulären Ansatz, verbindet »materialscout« die Materialindustrie mit der Kreativindustrie. Neben ihrer Tätigkeit als Materialberaterin hat Efrat Friedland weltweit drei Materialbibliotheken eingerichtet, zahlreiche Materialausstellungen kuratiert und Designschaffende in Materialtechnologie unterrichtet. Sie ist außerdem Mitbegründerin von »Positive Plastics«, einer Toolbox und Plattform für kommerziell erhältliche Polymere mit geringerer Umweltbelastung, die sich an Designschaffende und Ingenieur*innen richtet. Efrat Friedland spricht auf internationalen Messen und Konferenzen, schreibt für Fachzeitschriften und nutzt jede Gelegenheit, um einen verantwortungsvollen, informierten und nachhaltigen Umgang mit Materialien zu fördern.

Nina Ruthe

Nina Ruthe ist in München geboren. Sie studierte Kommunikations-, Grafik-, Objekt- und Produktdesign an der ehemaligen Werkkunstschule, heute Hochschule Nierderrhein, in Krefeld. Ihre berufliche Laufbahn begann sie mit der Entwicklung von Klettergriffen für den Outdoorausstatter Globetrotter und dem Design einer Kletterwand aus Aluminiumsandgusselementen, die auch für die Deutschland Premiere eines Star Wars Teils von Lucas Arts Film Ltd zum Einsatz kamen. Später arbeitete sie als Art Direktorin in einer Werbeagentur, in der sie u.a. an Projekten für die VW Autostadt mitwirkte. Nach ihrer Tätigkeit als Art Direktorin in der klassischen Werbung kehrte sie zum Produktdesign zurück und gründete 2011 ihr eigenes Designstudio. Seit 2013 arbeitet sie mit David Antonin im Duo als »DESIGN STUDIO NIRUK« für nationale und internationale Kund*innenschaft, wie Olivari, Bolia.com und Miele. Das Studio hat ein eigenes »Material_Lab« etabliert. In besonderem Maße wird sich hier dem Thema Form und Materialität und dem Research nachhaltiger Materialien gewidmet. Seit 2013 lehrt Nina Ruthe als Dozentin und Vertretungsprofessorin für Produktdesign an verschiedenen Hochschulen (Hochschule Düsseldorf, Hochschule Hamm-Lippstadt,Folkwang Universität der Künste.) Seit 2016 ist sie aktives Mitglied im Verband Deutscher Industrie Designer e.V., und seit 2018 Vorstandsvorsitzende des Verbandes für die Region NRW. Mit Ihren Arbeiten hat das Studio einige Preise, wie den German Design Award und den Green Product Award, gewonnen. Beim Materialpreis 2022, ausgelobt von der Materialbibliothek raumprobe aus Stuttgart war sie Jurymitglied.

© DESIGN STUDIO NIRUK
Nina Ruthe

Im Ideenwettbewerb »Artist in Lab 2022« des Fraunhofer-Netzwerks »Wissenschaft, Kunst und Design« gab es fünf Gewinnerprojekte. Zu diesem Ergebnis gelangte eine interdisziplinäre Jury, die am 23. Februar 2022 tagte. Zu den geförderten Projekten zählen Kunst gegen den Klimawandel, die Erkundung der Pflanzenwelt mittels Sensoren, das Eintauchen mit Augmented Reality in das Sinnesleben, die Erforschung selbstorganisierender Materialien sowie die Darstellung kreativer Zukunftsnarrationen. 

Die Juryzusammensetzung war wie folgt:

  • Dorothée Höfter - Referentin Wissenschaft und Kunst im Dialog der Fraunhofer-Gesellschaft
  • Prof. Bohumil Kasal - Sprecher des Netzwerks »Wissenschaft, Kunst und Design« / Juryvorsitz 
  • Monika Kerkmann -  Relationship Managerin bei der Berliner Kunstplattform LAS
  • Prof. Matthias Klingner - Sprecher des Netzwerks »Wissenschaft, Kunst und Design«
  • Dr. Sven Sappelt - Kurator und Kulturmanager für internationale Kunst- und Kultureinrichtungen
  • Welf Zöller - Bereichsleiter Dialogkommunikation / Leiter des Fraunhofer-Forums Berlin.

Das Netzwerk »Wissenschaft, Kunst und Design« freute sich ganz besonders, dass Monika Kerkmann und Dr. Sven Sappelt die Jury des diesjährigen Ideenwettbewerbs »Artist in Lab« durch ihre Expertise bereicherten.

© Şirin Şimşek
Monika Kerkmann

Monika Kerkmann

Monika Kerkmann lebt in Köln und Berlin. Sie studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Philosophie an der Universität zu Köln.

2006 begann sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für die Julia Stoschek Collection in Düsseldorf zu arbeiten, von Juni 2015 bis November 2020 war sie Direktorin der Standorte in Düsseldorf und Berlin. Die Sammlung ist eine der weltweit umfassendsten Privatsammlungen zeitbasierter Kunst, die sich der Präsentation, Weiterentwicklung, Erhaltung und Erforschung von Medien- und Performance-Praktiken widmet. Der zeitgenössische Fokus der Sammlung wurzelt im künstlerischen Bewegtbild seit den 1960er Jahren.

Seit Dezember 2020 arbeitet Monika Kerkmann im Projekt und Partnership Management für die gemeinnützige Kunstplattform Light Art Space (LAS) in Berlin, die an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Wissenschaft operiert. LAS engagiert sich für neue Formen der Kunstpräsentation und ermöglicht experimentelle Projekte, sowohl physisch als auch digital, in unkonventionellen Räumen.

Dr. Sven Sappelt

Sven Sappelt studierte Kulturwissenschaft und ästhetische Praxis und wurde in Philosophie promoviert. Sein besonderes Interesse gilt der Vielfalt von Wissensformen und Gestaltungspraktiken sowie deren Zusammenspiel.

Seit 2000 arbeitet er als Kurator und Kulturmanager für internationale Kunst- und Kultureinrichtungen wie Künstlerhaus Wien, Humboldt Forum, 100 jahre bauhaus.

Seinen kulturwissenschaftlichen Interessen ging er u.a. als Mitglied des Exzellenzclusters »Kulturelle Grundlagen von Integration« der Uni Konstanz (2007-2012) und des Exzellenzcluster »Bild-Wissen-Gestaltung« der HU Berlin (2015-2016) nach.

2015 gründete er das CLB Berlin als Collaboratorium für Kunst, Wissenschaft und Urbanismus. Seit SoSe 2020 vertritt er die Professur für Cultural & Creative Entrepreneurship an der TH OWL.

Sven Sappelt

Im Ideenwettbewerb »Designer in Lab 2021« des Fraunhofer-Netzwerks »Wissenschaft, Kunst und Design« gab es erstmals vier Gewinnerprojekte. Zu diesem Ergebnis gelangte eine interdisziplinäre Jury, die am 24. Februar 2021 tagte. Zu den geförderten Ideen zählen eine Flugtaxi-Kabine, die auf persönliche Bedürfnisse der Passagiere reagiert, eine völlig neue Art, den öffentlichen Wasserraum zu nutzen, ein individuell verformbarer Stuhl aus Organoblech sowie innovative biobasierte Fußbekleidung. Die Zusammensetzung der Jury:

  • Tina Bobbe, TU Dresden, Professur Technisches Design
  • Prof. Reinhard Erfurth, ERFURTH PROJEKTDESIGN
  • Prof. Thomas Hensel, Hochschule Pforzheim, Fakultät für Gestaltung
  • Dorothée Höfter, Fraunhofer-Zentrale, Projektleiterin »Wissenschaft und Kunst im Dialog«
  • Prof. Gerhard Kampe, Hochschule Coburg, Design Fakultät
  • Prof. Matthias Klinger, Institutsleiter Fraunhofer IVI, WKD-Netzwerksprecher Schwerpunkt »Design«
  • Stephan Ott, Rat für Formgebung, Institut für Designforschung
  • Prof. Sven Schimpf, Fraunhofer-Verbund Innovationsforschung
  • Welf Zöller, Fraunhofer-Zentrale, Bereichsleiter Dialogkommunikation

Im Ideenwettbewerb »Artist in Lab 2020« des Fraunhofer-Netzwerks »Wissenschaft, Kunst und Design« gab es drei Gewinnerprojekte. Malende Roboter, Installationen mit Nanostrukturen und ein Dolmetscher für die Sprache der Fruchtfliegen: Das sind die Ideen, die im Programm »Artist/Designer in Lab« des Fraunhofer-Netzwerks »Wissenschaft, Kunst und Design« zu den Siegerprojekten gekürt wurden. Zu diesem Ergebnis gelangte eine interdisziplinäre Jury, die am 31. Januar 2020 tagte. Die Zusammensetzung der Jury:

  • Michael Arzt, Künstlerischer Direktor, HALLE 14 Zentrum für zeitgenössische Kunst
  • Prof. Dr. Bohumil Kasal, Institutsleiter Fraunhofer WKI, Sprecher des Netzwerkes WKD/ Schwerpunkt Kunst
  • Prof. Dr.-Ing. Matthias Klingner, Institutsleiter Fraunhofer IVI, Sprecher des Netzwerkes WKD/ Schwerpunkt Design
  • Prof. Frithjof Meinel, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
  • Dr. Christian Rauch, Founder & Managing Director STATE STUDIO
  • Dr. Martina Taubenberger, Kuratorin, Konzeptentwicklerin und Künstlerische Leiterin
  • Annette Vogel, Kuratorin ADAC Kunstsammlung und Art Consulting

Bereits im ersten Jahr des Programms »Artist/Designer in Lab - Dualität« wurde die Ausschreibung äußerst positiv aufgenommen. Mit einem Rücklauf von 50 Einreichungen und internationaler Beteiligung lagen der Jury vielfältige Projektvorschläge zur Prüfung vor. Die Wahl fiel letztlich auf die Projekte »The Primordial Cities Initiative« des Künstlers Jonathon Keats sowie »Künstlerisches Lichtfeld« des Künstler- und Designerduos Charlotte Dachroth und Ole Jeschonnek. Die Zusammensetzung der Jury:

  • Martin Hartung, Zürich (ETH)
  • Dorothée Höfter, Fraunhofer-Zentrale, Abteilung Marktkommunikation, Projektleitung der Veranstaltungsreihe »Wissenschaft und Kunst im Dialog«
  • Prof. Bohumil Kasal, Institutsleiter Fraunhofer WKI, Sprecher des Netzwerkes WKD/ Bereich Kunst
  • Prof. Frithjof Meinel, Halle (emeritiert Burg Giebichenstein)
  • Dr.-Ing. Gabriele Neugebauer, Schirmherrin des Netzwerkes WKD
  • Prof. Dr. Peter Wycisk, Halle (emeritiert Martin Luther Universität)