Wie kann Wissenschaft durch Kunst und Design inspiriert werden – und umgekehrt? Welche Parallelen gibt es in der Arbeit von Forschenden und Kreativen? Wie können sie vom gegenseitigen Dialog profitieren? Diesen Fragen geht das Fraunhofer Netzwerk »Wissenschaft, Kunst und Design« nach, das 2018 in der Fraunhofer-Gesellschaft gegründet wurde. Angewandte Forschung und schöpferisches Denken treten in einen interdisziplinären Diskurs, sodass sich neue Blickwinkel und Wirkungsfelder eröffnen.

Prof. Dr. Jens Krzywinski ist Inhaber der Professur für Technisches Design an der TU Dresden und arbeitet seit einigen Jahren eng mit verschiedenen Fraunhofer-Instituten zusammen. In Funktion des Leiters des neu gegründeten »DesignLabs for Applied Research« ist er beim Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI beschäftigt. Jens Krzywinski studierte Maschinenbau und Technisches Design an der TU Dresden und absolvierte ein Gaststudium an der Hochschule für Kunst und Design »Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle« sowie an der Universität Jena. Während seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Dresden widmete er sich der Forschung zu Designprozessen sowie dem Transfer durch Design und schloss 2011 sein Dissertationsvorhaben zum Transportationsdesign erfolgreich ab. 2012 übernahm er – zunächst als Juniorprofessor – das Technische Design an der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden. Darüber hinaus vertritt er u. a. im Aufsichtsrat des Netzwerks »Wir gestalten Dresden« den Bereich Design und ist Mitglied des Beirates des Fachinformationsdienstes Arthistoricum. In diesem Kontext initiierte er einen »Maker Space« in Dresden. Mit seinem ausgezeichneten Know-how im Bereich Design wird er das Netzwerk passend ergänzen und Designschaffende sowie die Designforschung innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft noch stärker vernetzen.

Prof. Dr.-Ing. Welf-Guntram Drossel ist seit 2014 Institutsleiter des Fraunhofer IWU. Seit 2014 hat er die Leitung der deutschlandweit einzigartigen Professur Adaptronik und Funktionsleichtbau in der Produktion am Institut für Werkzeugmaschinen und Produktionsprozesse (IWP) der TU Chemnitz inne. Die Professur versteht sich mit ihrem Team als Kompetenzpartner für Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Entwicklung adaptronischer Systeme durch räumliche und funktionelle Integration intelligenter Werkstoffe in Strukturen. Nach seinem Studium der Informationstechnik an der TU Dresden promovierte Prof. Dr.-Ing. Welf-Guntram Drossel im Bereich der Umformtechnik an der TU Bergakademie Freiberg. Welf-Guntram Drossel ist Vorsitzender des Fraunhofer-Verbunds Produktion. Projekte wie »FÖNIKUS« und das Magazin merlin des Netzwerks smart³ belegen das erfolgreiche Zusammenwirken von Kunst, Design und Wissenschaft – Welf-Guntram Drossel wird das Netzwerk mit seiner Expertise auf vielfältige Weise bereichern. 

Worte zum Abschied von Prof. Dr.-Ing. Bohumil Kasal:

„Das Netzwerk »Wissenschaft, Kunst und Design« hat nun einen festen Platz in der Fraunhofer-Gesellschaft. Es über die letzten drei Jahre auszubauen und wachsen zu sehen, hat mich ganz besonders gefreut. Das Netzwerk verbindet die Fraunhofer-Institute über thematische Grenzen und das jeweilige Forschungsportfolio hinaus in den Bereichen Kunst und Design. Die Begegnungen zwischen Fraunhofer-Forschenden und externen Kunst- und Designschaffenden, die Verschmelzung der Disziplinen Kunst, Design und Wissenschaft bedeutet Freiheit und Fantasie in den Arbeitsprozess einfließen zu lassen, sich gegenseitig zu inspirieren und zu bereichern. Ich bedanke mich ganz herzlich für die ausgezeichnete Zusammenarbeit im Netzwerk WKD in den letzten Jahren und wünsche weiterhin viel Erfolg und Spaß bei der Erforschung neuer kreativer Horizonte.“

Worte zum Abschied von Prof. Dr. Matthias Klingner:

„Wissenschaft, Kunst und Design bieten ein großes kreatives Potenzial und sind maßgebliche Treiber für Innovationen. In den letzten drei Jahren konnte das Netzwerk nicht nur die Mitgliederzahlen deutlich erhöhen, sondern auch seine Angebote und Vernetzung weiter ausbauen. Die neu gewählten Sprecher sind mit ihren Kompetenzen ein Garant für eine erfolgreiche Fortführung der Idee, Kunst und Design im Kontext wissenschaftlicher Ergebnisse zu stärken und sichtbar zu machen. Für die neue Aufgabe wünsche ich den beiden Kollegen viel Erfolg und bedanke mich bei allen Beteiligten für das bisherige Engagement und das große Interesse an den Programmen des Netzwerks.“

Antrittsstatement von Professor Dr. Jens Krzywinski:

„Das Fraunhofer Netzwerk »Wissenschaft, Kunst und Design« an der Seite des Kollegen Prof. Drossel als einer der beiden Sprecher zukünftig leiten zu dürfen, freut mich sehr. Die Nachfolge von Prof. Kasal und Prof. Klingner antreten zu können, ist Herausforderung und Motivation zugleich, hat das Netzwerk unter diesen beiden doch eine sehr dynamische Entwicklung genommen und einen festen Platz in der Fraunhofer-Gesellschaft erreicht. Es ist mit seiner Vernetzung der inzwischen 30 Mitgliedsinstitute und seiner ausgesprochen interdisziplinären Ausrichtung in besonderer Weise geeignet, Potentiale aus nahezu dem gesamten Kultur- und Kreativbereich für die angewandte Forschung zu erschließen. Die bestehenden Angebote des Netzwerks für diese Aufgabe weiterzuentwickeln und damit zu helfen, die Forschungsarbeit der Fraunhofer-Gesellschaft gesellschaftlich noch relevanter zu machen, wird einer meiner Schwerpunkte sein. Dafür gilt es die gesetzten Impulse für eine wirksame Designkompetenz und durchgängige Offenheit für künstlerischere Interventionen in allen Instituten der Gesellschaft nachhaltig zu verstetigen. Das neu gegründete »DesignLab« wird dazu einen wesentlichen Beitrag leisten können.“

Antrittsstatement von Prof. Dr.-Ing. Welf-Guntram Drossel:

„Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe, als Nachfolger von Prof. Kasal und Prof. Klingner für das Fraunhofer Netzwerk »Wissenschaft, Kunst und Design« zu werben. Wenn wir unsere im besten Sinne detailversessenen Ingenieur*innen aus der anwendungsorientierten Forschung mit kreativen Designschaffenden und Praktikern aus der Wirtschaft zusammenbringen, spornt das alle zu Höchstleistungen an. Wenn wir uns zusätzlich von der Kunst inspirieren lassen, entstehen kreative neue Lösungen, mit denen wir Erwartungen übertreffen.“