»Designer in Lab 2021«: Gewinner stehen fest
Erstmals gibt es im Ideenwettbewerb »Artist/Designer in Lab« des Fraunhofer-Netzwerks »Wissenschaft, Kunst und Design« (WKD) vier Gewinner-Projekte. Mit einer Fördersumme von jeweils 10.000 Euro können die Designerinnen und Designer ihre Ideen und Visionen in Kooperation mit Forschenden der Fraunhofer-Netzwerk-Institute umsetzen.
Eine Flugtaxi-Kabine, die auf persönliche Bedürfnisse der Passagiere reagiert, eine völlig neue Art, den öffentlichen Wasserraum zu nutzen, ein individuell verformbarer Stuhl aus Organoblech sowie innovative biobasierte Fußbekleidung sind die Ideen, die im Programm »Designer in Lab 2021« zu den Siegerprojekten gekürt wurden. Unter dem Vorsitz von Prof. Matthias Klingner, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI und WKD-Netzwerksprecher/Schwerpunkt Design, fand am 24. Februar 2021 eine hochspannende Jurysitzung statt, bei der drei statt zwei Projekte gekürt werden sollten. Dank einer Zuwendung von 10.000 Euro durch die »Dorothea und Günther Seliger-Stiftung« wurde die Fördersumme auf 35.000 Euro erhöht – genug Geld, um ein Projekt mehr zu fördern.
Da der 4. Platz mit nur einem Punkt Unterschied zum dritten Platz war, entschied Prof. Matthias Klingner, auch diesen Platz zu prämieren. Die fehlenden 5000 Euro gab er bzw. das Fraunhofer IVI dem Ideenwettbewerb außer der Reihe. Silke Köhler, Leiterin der Geschäftsstelle des WKD-Netzwerks, freut sich sehr über diese Geste: »Diese spontane Entscheidung von Prof. Klingner wurde von der gesamten Jurorenrunde sehr positiv aufgenommen. Wir sind alle sehr gespannt auf die Ergebnisse, die ab Herbst 2021 im Rahmen der Fraunhofer-Veranstaltungsreihe »Wissenschaft und Kunst im Dialog« der breiten Öffentlichkeit präsentiert werden.
Das WKD-Netzwerk wurde 2018 gegründet und zählt nunmehr 30 Mitglieder. Zu den programmgebenden Säulen der Netzwerkarbeit gehört neben dem Ideenwettbewerb auch das Rahmenforschungsprogramm. Hier haben die Mitgliedsinstitute jährlich die Möglichkeit, Projektanträge einzureichen, um fundierte Methoden für erfolgreiche Kollaborationen zwischen Wissenschaft und Kunst/Design zu entwickeln. (Text: Ulla Wolfshöfer)
Weitere Informationen zur Mission und Ziele des Netzwerks finden Sie hier.
Gewinnerprojekte:
1. Platz: »Air time« - responsive air mobility concept
Einreichende: Yvonne Riester und Janis Ufheil
Forschungspartner: Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Stuttgart
Thema: Die Gestaltung des Passagierraums eines Flugtaxis der Zukunft, welcher durch Anpassung von Form, Materialität und erlebnisunterstützenden Einflüssen auf die emotionalen Bedürfnisse des Fluggastes reagiert.
2. Platz: »Grünes Wasser« - Eine schwimmende Utopie für die Stadt am Hafen
Einreichende: »morgen.« (Beate Kapfenberger + Martha Starke)
Forschungspartner: Fraunhofer-Institut für Holzforschung Wilhelm-Klauditz-Institut WKI, Zentrum für leichte und umweltgerechte Bauten ZELUBA® , Braunschweig
Thema: Recyclierte Balsaholzschollen schaffen flexibel schwimmende Flächen für Biotope auf kargen Wasserwegen in der Hamburger Innenstadt. Sie sind flexibel bepflanzbar und tragen zur Renaturierung der vegetationsfreien Fleete bei.
3. Platz: »inBETWEEN« - Innovation durch interdisziplinären Austausch
Einreichender: Studio Jonathan Radetz
Forschungspartner: Fraunhofer-Institut für Holzforschung Wilhelm-Klauditz-Institut WKI, Anwendungszentrum für Holzfaserforschung HOFZET®, Hannover
Thema: Ein Stuhlentwurf als Ausgangspunkt, um eine Material- und Fertigungsinnovation „partiell nicht imprägnierte Organobleche“ in Form zu bringen und neue Verbindungsmöglichkeiten sowie resultierende Eigenschaften interdisziplinär zu prüfen und weitere Anwendungsbereiche zu schaffen.
4. Platz: »biobased footwear« - modulierte Fußbekleidung auf Biobasis
Einreichender: clobber bang
Forschungspartner: Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, Chemnitz
Thema: Entwicklung biobasierter, prototypischer Fußbekleidung, die die grundsätzliche Anwendbarkeit von biobasierten Materialien in diesem Bereich nicht nur für die Forschung, sondern auch praxisnah für die Industrie vorschlägt.
Weitere Informationen zu den Gewinnerprojekten finden Sie hier.