Schaffung eines neuen Formats, das KI und AR zu einer interaktiven Vermittlungsplattform verbindet zur Verbesserung demokratischer Diskurse.
Kann Künstliche Intelligenz helfen, politische Spaltungen zu überwinden? Polarisierte Medienwelten und emotional aufgeladene Debatten haben uns vielerorts an den Rand einer konstruktiven Gesprächskultur geführt. Unterschiedliche Informationsblasen verstärken die Entfremdung zusätzlich. Genau hier setzt das Projekt »Parallexe« an: Die Berliner New Media Designerin Chantal Pisarzowski und das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut HHI zeigen, wie KI zur Bewahrung demokratischer Grundwerte beitragen könnte – vor allem dann, wenn wir Menschen allein kaum noch zu rationalen Diskussionen finden.
Mittels acht prägnanter Fragen unter anderem aus den Themenfeldern Migration, Klimaschutz, Krieg und KI werden Paare gebildet, die die größten Meinungsdifferenzen aufweisen. Statt eines direkten Gesprächs kommunizieren diese Paare ausschließlich über ein Large-Language-Model, das Echtzeit-Faktenchecks vornimmt, eine neutrale Moderation ermöglicht und es beiden Parteien erlaubt, in ihrer jeweiligen Muttersprache zu kommunizieren. Emotionale Eskalationen werden so gedämpft, während sachliche Argumente in den Vordergrund rücken.
Ein Augmented-Reality-System visualisiert zudem, ob und wie stark sich die Positionen in der Diskussion annähern oder voneinander entfernen. Am Ende der Installation erhalten die Teilnehmenden einen Überblick darüber, wie sich die anderen Personen im Raum entschieden haben. »Parallexe« öffnet damit einen experimentellen Raum, in dem Technologie zur Vermittlerin wird – und legt zugleich den Grundstein für ein neues Verständnis von Diskussionen in Zeiten zunehmender Polarisierung.