In der 4. Förderperiode im Rahmenprogramm des Fraunhofer-Netzwerks »Wissenschaft, Kunst und Design« beteiligten sich 11 Mitgliedsinstitute und reichten einen entsprechenden Projektantrag ein. Der Programmausschuss unter der Leitung von Prof. Dr. Alexander Kurz, Mitglied des Vorstands der Fraunhofer-Gesellschaft, entschied sich in seiner Sitzung am 21. Mai 2021 für eine Förderung von insgesamt sieben Projekten, fünf direkt aus dem Förderbudget des Rahmenprogramms und zwei über eine anderweitige Förderung.
Die folgende Auflistung erfolgt in alphabetischer Reihenfolge des Institutsnamens.
Projekt »Visions of transformations to sustainability«
Digitale Medienkunst zur hybriden 12. »International Sustainability Transitions« Konferenz (IST)
Das Fraunhofer ISI richtet in Zusammenarbeit mit dem Sustainability Transitions Research Network (STRN) die 12. »Internationale Sustainability Transitions Conference« (IST) aus, die vom 05. bis 08.10.2021 in Karlsruhe stattfindet und unter dem Motto »Mainstreaming sustainability transitions: From research towards impact.« steht. Als zusätzliches Highlight zu den angeregten Diskussionen der weltweit teilnehmenden Wissenschaftler soll ein digitales Medienkunstwerk geschaffen werden. Dieses soll innerhalb des Rahmenprogramms dazu beitragen, unterschiedliche Ideen über Veränderungen und mögliche Zukunftsszenarien von Nachhaltigkeitstransformation zu stimulieren.
Mit dem Projekt »Visions of transformations to sustainability« trifft die Medienkunst auf die Wissenschaft und bildet neuartige Synergien. Künstler und Künstlerinnen sind herausgefordert, ihre Sicht einer langwirkenden, allumfassenden, globalen Transformation zur Nachhaltigkeit digital zu visualisieren.
Das entstehende Kunstwerk wird digital benutzt und online ausgestrahlt. Der/ die Künstler*in sind im Vorfeld frei bei der Umsetzung und Wahl des Kunstobjekts, solange es digital vorgeführt werden kann. Die Einreichungen werden auf der Grundlage eines 5-Sekunden Media-Check-Clips beurteilt.
Projektleitung: Fraunhofer ISI, Karlsruhe
Katharina Schiller, Tel.: 0721 / 6809-536, E-Mail senden
Dr. Simone Kimpeler, Tel. 0721 / 6809-318, E-Mail senden
Projekt »BRAINPATTERNS«
Muster der Gedanken
Im künstlerische Forschungsprojekt »BRAINPALACE – BRAINPATTERNS | Macht und Muster der Gedanken« soll erprobt werden, welche Möglichkeiten und Potenziale künstlerische Interventionen in Kombination mit Erkenntnissen und Methoden der Neurowissenschaften bieten. Durch neuartige mobile Messmethoden der Neurowissenschaften, dem sog. Hyperscanning, ist es erstmals möglich, Erkenntnisse und Einblicke zu gewinnen, was in den Gehirnen der Menschen passiert, die miteinander in Interaktion stehen. Dabei lassen sich Angleichungseffekte (Synchronisation) in den Hirnaktivitäten der Interaktionspartner messen. Dies eröffnet völlig neue Perspektiven für die Arbeitsforschung – aber auch für die Kunst.
Das Projekt »BRAINPALACE – Macht der Gedanken« hatte im Jahr 2020 das Ziel, eine Lichtinstallation als Kunstobjekt zu entwickeln, dessen Erscheinungsbild von den Hirnaktivitäten einer Betrachtergruppe interaktiv gesteuert wird. Anhand eines künstlerischen Prototypen wurden erste Interaktionsmöglichkeiten getestet und ausgewertet.
Im Jahr 2021 soll »BRAINPATTERNS – Muster der Gedanken« nun ausloten, ob mit den neu entstandenen Softwarewerkzeugen erste Hinweise zur Erkennung unterschiedlicher Bewusstseinsebenen auffindbar sind – durch die Identifikation emergenter Muster in den Visualisierungen.
Projektleitung BRAINPATTERNS: Fraunhofer ITWM, Kaiserslautern
Hans Trinkhaus, Tel.: +49 631 31600-4211, E-Mail senden
Projektleitung BRAINPALACE: Fraunhofer IAO, Stuttgart
Dr. Mathias Vukelic, Tel.: +49 711 970-5183, E-Mail senden
Projekt »Digitale Nutzungsoberflächen«
Guidelines für eine anwenderorientierte GUI- Gestaltung
Ziel dieses Vorhabens ist es, die Entwicklung und Gestaltung digitaler Nutzoberflächen in den einzelnen Instituten und Arbeitsgruppen der Fraunhofer-Gesellschaft effektiv zu unterstützen. Hierzu sollen praxisorientierte Hilfsmittel für GUI-Entwicklungen erarbeitet und zur Verfügung gestellt werden. Das angestrebte Ergebnis beinhaltet insbesondere die folgenden drei Aspekte:
- Grundlegende Designempfehlungen und einen Baukasten mit vorentwickelten, übertragbaren GUI- Elementen;
- Beleuchtung der Nutzung und ihrer Anforderungen sowie
- Anknüpfungen an die neue Corporate Identity der Fraunhofer-Gesellschaft.
Angedacht ist es, die Ergebnisse interessierten Instituten und Arbeitsgruppen in digitaler Form und geeigneten Formaten zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus bilden die Ergebnisse die Basis, um anschließend mit dem sich derzeit gemeinsam von den Fraunhofer-Instituten IWS, IVI und IWU in der Gründung befindlichen Design-Lab einen zentralen Ansprechpartner für Forschungsgruppen innerhalb der FhG zu etablieren.
Projektleitung: Fraunhofer IWS, Dresden
Prof. Dr.-Ing. Christoph Leyens, Tel.: +49 351 83391-3242, E-Mail senden
Stellvertretender Projektleiter: Markus Forytta, Tel.: +49 351 83391-3614, E-Mail senden
Projekt »Wissenschaftskommunikation und Design für reProd®«
Ressourcenautarke Produktion auf Basis von Sekundärhalbzeugen
Ressourceneffizienz ist für die Produktion relevanter denn je. Damit verbunden ist die re-Produktion - die vollständige und sortenreine Trennung gebrauchter Produkte in ihre Bestandteile – zu so genannten Sekundärhalbzeugen – zur Fertigung neuer Produkte beispielsweise aus Metallen ohne Umweg über den Hochofen. Genau an dieser Stelle ist es zentrale Aufgabe für Designer und Ingenieure, passende Nutzungs- und Marktszenarios zu entwickeln, um den Ansatz in die marktwirtschaftliche und gesellschaftliche Anwendung zu überführen.
Mit dem Projekt soll herausgefunden werden, wie mit geeigneten Demonstratoren und Kommunikationsmitteln das gesellschaftliche und wirtschaftliche Bewusstsein für die Herausforderungen und Möglichkeiten nachhaltigen Wirtschaftens gesteigert werden kann. Außerdem sollen neben dem Nachhaltigkeitsaspekt konkrete Vorteile für Nutzer und Produzenten ermittelt und in einem nächsten Schritt untersucht werden, wie diese Rahmenbedingungen ökologische und anwendungsorientierte Mehrwerte ermöglichen.
Das Fraunhofer IWU entwickelt gemeinsam mit der Professur für Technisches Design der TU Dresden ein im Rahmen von drei Bausteinen geeignetes Anschauungsmaterial in visueller und physischer Form. Die Projektergebnisse werden anschließend als Blaupause allen anderen Fraunhofer-Instituten zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse bilden zudem eine hervorragende Grundlage, um perspektivisch mit dem sich derzeit in der Gründung befindlichen Design-Lab, einen zentralen Ansprechpartner für die Entwicklung von Bauteilen, Baugruppen und Demonstratoren mit einem Fokus auf deren Nachhaltigkeit aufzubauen.
Projektleitung: Fraunhofer IWU, Dresden
Prof. Dr.-Ing. Steffen Ihlenfeldt, Tel.: + 49 351 4772-2600, E-Mail senden
Projekt »E:Space«
Kollaborative Entwicklung textilbasierter Elektronikanwendungen unter Einbezug von Co-Design und Co-Kreationsprozessen
Das Institut beschäftigt sich mit FuE-Themen zum Aufbau zuverlässiger Elektronik und deren Integration in die Anwendung. Bei der Entwicklung und Herstellung von Produktentwürfen und Prototypen für die Textilbranche ist es stets bestrebt, innovatives Design mit neuartigen Funktionalitäten zu verbinden. Besonders gute Möglichkeiten bieten sich diesbezüglich im Bereich der Smart Textiles.
Seit 2010 verbindet das Institut eine Kooperation mit der »Weissensee Kunsthochschule Berlin«. In diesem Rahmen wird derzeit ein gemeinsames »Textile Prototyping Lab« zur Erarbeitung von Kunst- und Industrielösungen errichtet. Das Lab soll zum Zentrum der Umsetzung im Projekt »E:Space« werden. Konkret sind Workshops mit unterschiedlichen technologischen und inhaltlichen Schwerpunkten geplant, in denen Szenarien für Demonstratoren basierend auf textilintegrierter Elektronik erarbeitet werden. Eine wichtige Rolle spielt hier auch die Anwendung des E-Textile Baukastens des Fraunhofer IZMs, ergänzt durch Kompetenzen von Textil-/ Design- und Elektronikexperten. Eine finale Anwendung, die sowohl gesellschaftliche, als auch künstlerisch-kreative Relevanz aufweist und technologisch machbar ist, ist dabei vorrangiges Ziel.
Projektleitung: Fraunhofer IZM
Malte von Krshiwoblozki, Tel.: 030 46403 649, E-Mail senden
Christian Dils, Tel.: 030 46403 208, E-Mail senden