Unsere Welt ist maßgeblich von Aushandlungsprozessen geprägt, die auf individueller, sozialer, politischer und globaler Ebene stattfinden. In zwischenmenschlichen Beziehungen, in der Politik, in Wirtschafts- und Handelsabkommen sowie in internationalen diplomatischen Beziehungen werden ständig Vereinbarungen getroffen und Kompromisse ausgehandelt, um Konflikte zu lösen, Zusammenarbeit zu fördern und gemeinsame Ziele zu erreichen. Im KI-Zeitalter gewinnen Multiagentensysteme an Bedeutung, da sie komplexe Aufgaben effizient aufteilen und lösen können. Jeder Agent im System hat eine spezielle Fähigkeit oder Rolle und kann eigenständige Entscheidungen treffen sowie mit anderen Agenten interagieren, um gemeinsame Ziele zu erreichen.
Das Fraunhofer IAO entwickelt unter der Leitung von Yannick Hofmann in Zusammenarbeit mit dem Medienkünstler Daniel Heiss und dem Fachinformatiker Tobias Haller im Projekt Techno-Anima eine interaktive medienkünstlerische Installation. Diese dient als Simulationsumgebung für Aushandlungsprozesse in Gruppen, bestehend aus menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren. Die Installation basiert auf einem Multiagentensystem mit verschiedenen KI-Agenten, die multisensorisch und in mehreren Sprachen mit dem Publikum interagieren. Sie ermöglicht eine multimodale Interaktion mit KI-generierten visuellen Inhalten, Sprachausgaben und kinetischen Elementen. Das Ziel ist es, die Anthropomorphisierung von KI und die gesellschaftliche Rolle von KI zu thematisieren. Zur Entwicklung des Multiagentensystems wird eine dreiteilige interdisziplinäre Veranstaltungsreihe mit partizipativen Innovationsmethoden durchgeführt, um neue Ideen und Ansätze zu generieren. Dadurch wird eine breitere Reflexion über die Themen des Projekts angeregt und ein vielfältiger Diskurs gefördert.